Mensch & Umwelt

Foto: Thilo Schoch

Wenn es um klimafreundliches Reisen geht, führt an der Schiene kein Weg vorbei. Kaum ein Verkehrsmittel ist so klimafreundlich wie die Bahn. Wer zum Beispiel von Dortmund nach Berlin mit dem ICE reist, spart im Vergleich zum Auto mehr als 60 Kilogramm CO2, im Vergleich zum Flugzeug sogar fast 100 Kilogramm.

Natur und Artenschutz

Mit dem Ausbau des Bahnverkehrs wollen wir die Mobilität in unserem Land besser und klimafreundlicher gestalten. Davon profitieren Mensch und Natur gleichermaßen. Bauprojekte haben jedoch auch immer Auswirkungen auf ihre direkte Umgebung. Die ICE-Serviceanlage wird auf einer bereits der Bahn gewidmeten Fläche errichtet. Die Natur hat sich diese Fläche während des kaum durch den Menschen genutzten Zeitraumes jedoch ein Stück weit zurückerobert. Neben unseren eigenen internen Standards, die wir uns in Punkto Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben haben, regeln Gesetze, wie mit unvermeidbaren Eingriffen in die Umwelt umzugehen ist. Diese werden konsequent eingehalten.

Die unterschiedlichen Maßnahmen sind zum Teil vor der Baumaßnahme erforderlich, wie z.B. die Schaffung von Ersatzhabitaten wie Steinansammlungen und Nisthilfen. Während der Baumaßnahme werden Entsiegelungen von Flächen durchgeführt und nachgelagert finden Kompensationsmaßnahmen im Bereich des Baufeldes statt.

Im Einklang mit der Natur

Wir wollen den Eingriff in die Natur auf dieser Fläche so verträglich wie möglich gestalten. Dafür haben wir genau untersucht, welche Schutzgüter vorhanden sind und welche Beeinträchtigungen entstehen könnten. Im August 2022 erstellte ein Umweltfachplanungsbüro den Landschaftspflegerischen Begleitplan. Darin wurde der Bestand der vorhandenen Flora und Fauna aufgenommen. Auf dieser Datenbasis wurden mögliche Effekte abgeschätzt und geeignete Maßnahmen zum größtmöglichen Schutz von Menschen, Tieren, Pflanzen und weiteren Schutzgütern entwickelt. Im Gutachten wurde zum einen erarbeitet mit welchen Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen Beeinträchtigungen reduziert oder grundsätzlich ausgeschlossen werden können. Zum anderen wurde ermittelt, wofür möglichst eingriffsnahe, funktionsgerechte Kompensationsmaßnahmen erforderlich sind. Diese werden insbesondere im Landschaftsschutzgebiet „Ehemaliger Mauerstreifen, Schönholzer Heide und Bürgerpark umgesetzt, wofür überwiegend auf konzerneigene Liegenschaften zurückgegriffen werden kann. Dadurch wird der Biotopverbund des Mauergrünzuges sowie entlang der anschließenden Bahnanlagen gefördert, was zur Vernetzung der Lebensräume beiträgt. Umfangreiche Flächen im Bereich des heutigen Güterbahnhofs Schönholz sollen zukünftig als naturnahe Grünanlage der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Es wird angestrebt gemeinsam mit dem Träger des Kinderbauernhofes Pinke-Panke einen Naturerfahrungsraum für Kinder zu schaffen, welcher ebenfalls der Förderung des Biotopverbundes und der Entwicklung des Mauergrünzuges dient.

Foto: Thilo Schoch

Wasser

Der Klimawandel ist ein Megatrend, der unser Leben immer stärker beeinflusst und durch verschiedene Naturereignisse stetig omnipräsenter wird. Dabei spielt das Thema Wasser eine zentrale Rolle, wie die jüngste Hochwasserkatastrophe 2021 in NRW oder die Dürreperioden der letzten Sommer zeigen. Auch Einschränkungen der Wasserentnahmen durch einzelne Wasserwerke verdeutlichten in den letzten Jahren den Ernst der Lage. Durch diese Entwicklung sind die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit umso wichtiger geworden.

Der nachhaltige Umgang mit Wasser wird je nach örtlichen Gegebenheiten bspw. durch die Förderung von Versickerung und Verdunstung von Regenwasser sowie durch die Senkung des Trinkwasserverbrauches, z.B. durch die Nutzung von Niederschlagswasser als Brauchwasser Brauchwasser (für gewerbliche und industrielle Zwecke bestimmtes Wasser, dass nicht als Trinkwasser geeignet ist), umgesetzt.

Darüber hinaus reduzieren wir die versiegelte Fläche weitestmöglich, um Versickerungsmöglichkeiten in Form von Freiflächen und/oder Rigolen zu schaffen. Die Rigolen sorgen insbesondere nach einem Starkregen dafür, dass das Wasser langsam versickern kann und dem natürlichen Wasserhaushalt wieder zugeführt wird. Sie werden z.B. neben Versickerungsschlitzen bei der Gleis- und Straßenentwässerung eingesetzt.

Die ICE-Serviceanlage liegt außerhalb von Trinkwasserschutzgebieten.

Licht

Nachts sind nur wenige Fahrgäste und damit auch nur wenige ICE-Züge auf den Bahnstrecken unterwegs. Deswegen in unser ICE-Service und Abstellanlage zu dieser Zeit besonders viel Betrieb. Damit die Mitarbeitenden zu dieser Zeit sicher arbeiten können, müssen bestimmte Bereiche beleuchtet werden.

Folgende relevante Lichtquellen hat die Boxenstopp-Anlage in den Abend- und Nachtstunden:

  • In der Abstellung gibt es nur wenige Lichtquellen von den Zügen selbst und eine minimale Beleuchtung für die Fußwege der Lokführer:innen.
  • Die Bahnsteige für die Innenreinigung der Züge müssen für die Mitarbeitenden vollständig ausgeleuchtet werden.

Um die natürliche Dunkelheit der Nacht so umfassend wie möglich zu schützen, haben sich folgende Maßnahmen bewährt:

  • Beschaffenheit der Reinigungsbahnsteige: Hier werden maximal vier bis sechs Meter hohe Lichtmasten eingesetzt. Damit sind die Masten nur unwesentlich höher als die Züge selbst und die Abstrahlung in die Umgebung wird so gering wie möglich gehalten.
  • Leuchtmittel: Neue insektenfreundliche LED-Lampen mit einer entsprechenden Farbwahl, die durch gezieltes Strahlen Streulicht in unerwünschte Richtungen vermeiden