Das Projekt
Infrastruktur nachhaltig nutzen
Die ehemalige Bahnanlage des Güterverkehrs ist heute eine ungenutzte Fläche und liegt rund drei Kilometer vom Bahnhof Gesundbrunnen entfernt. Da Gesundbrunnen Start- und Zielbahnhof verschiedener Fernverkehrslinien ist, ein idealer Standort für den Aufbau einer neuen Boxenstopp-Anlage.
Der geplante Neubau sieht acht Abstell- und Behandlungsgleise vor, wovon zwei Gleise speziell auf den Service in und an den Zügen zugeschnitten sind. Mit dieser Investition in den Standort wird der sichtbare Verfall des Geländes gestoppt und es entstehen ca. 20 neue Arbeitsplätze.
Die Übersichtskarte (unten links) zeigt den Streckenbereich der durch DB InfraGO zu realisierenden Arbeiten (Juni 2023) [Quelle: DB InfraGO AG], der Ausschnitt (oben rechts) den Stand der aktuellen Planung von DB Fernverkehr für das Gelände Berlin-Schönholz.
Projektablauf
Der Antrag für das Planrechtsverfahren wurde im Dezember 2022 beim Eisenbahn-Bundesamt (EBA) eingereicht. Derzeit bereitet die DB nachzureichende Unterlagen vor. Aufgrund gesetzlicher Änderungen war es notwendig einzelne Themen und deren Auswirkungen auf weitere Aspekte noch einmal neu zu durchdenken. Ziel ist es, das Planrechtsverfahren möglichst noch in 2024 abzuschließen. Der frühestmögliche Baubeginn läge damit im März 2026, die Inbetriebnahme im Juli 2027.
Über das Planfeststellungsverfahren
Neue Strecken oder wesentliche Änderungen an vorhandenen Strecken dürfen nur gebaut werden, wenn der aus Zeichnungen, Berechnungen und Erläuterungen bestehende „Plan“ vorher „festgestellt“ wurde. Zweck der Planfeststellung ist es, alle von dem Bauvorhaben betroffenen öffentlichen und privaten Belange abzuwägen, in Einklang zu bringen oder sich entgegenstehende Interessen auszugleichen, ohne dass es noch weiterer öffentlicher Verfahren oder Zustimmungen anderer Behörden bedarf. Der Planfeststellungsbeschluss entspricht demnach einer Baugenehmigung. Für das Planfeststellungsverfahren des Projekts in Schönholz ist der Zeitraum von 2022 bis 2025 vorgesehen.
Am 23. September 2021 fand in digitaler Form eine frühe Beteiligung an der Entwurfsplanung zum Vorhaben statt. Die wesentlichen Fragen und Belange der Anwohnenden aus diesem Austausch wurden in den FAQ aufgegriffen und beantwortet. Die Präsentation der Veranstaltung liegt hier für Sie zum Download bereit.
Die neue Boxenstopp-Anlage macht keine Eingriffe in die anliegenden Bereiche nötig. Das Areal grenzt jedoch auf Pankower Seite an ein Landschaftsschutzgebiet, den Berliner Mauerweg, an den Kinderbauernhof PinkePanke und den Bürgerpark sowie auf Reinickendorfer Seite an ein Mischgebiet an. Lärm- und Denkmalschutz spielen somit im Planungsprozess entsprechend der gesetzlichen Regelungen eine Rolle.
Anwohner und andere Beteiligte haben während der Offenlegung der Projektunterlagen die Gelegenheit, Hinweise und Fragen zum Projekt zu platzieren. Diese werden vom Projektteam beantwortet. Führt die Beantwortung zu einem für eine Seite unzufriedenstellenden Ergebnis, findet ein Anhörungsverfahren statt, mit dem Ziel eine Übereinkunft zu offenen Einwendungen zu finden. Über offene Einwendungen entscheidet die Planfeststellungsbehörde im Planfeststellungsbeschluss.
Weiterführende Informationen finden Sie auf den Seiten des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA).
Erklärvideo: So läuft ein Planfeststellungsverfahren ab
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Blick in die Zukunft
Die Visualisierungen zeigen die derzeitigen Planungen der Anlage.
Bild links: Blick Richtung Nord-West; Bild rechts: Blick Richtung Süd-Ost