Häufig gestellte Fragen

Foto: Thilo Schoch

Auf dieser Seite finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zur geplanten Boxenstoppanlage Berlin-Schönholz.

Was ist ein ICE-Boxenstopp?

Zwischen Ankunft und Abfahrt eines ICE in Berlin ist nicht nur einfach Pause. Ganz im Gegenteil. Die Züge müssen zuerst im Zielbahnhof das Gleis freimachen. Angekommen auf der Abstell- und Serviceanlage werden sie nicht nur abgestellt, sondern bekommen einen Check: Sicherheit und Sauberkeit, Ver- und Entsorgung. Die ICE machen sich frisch. In einer Anlage nach dem "Boxenstopp-Prinzip" geschieht dies besonders schnell und mit hohen Ansprüchen an die Qualität der Behandlung. Danach gönnen sich die Züge vielleicht noch eine Abstellpause. Bis es wieder zum Startbahnhof geht.

Warum wird eine solche Anlage in Berlin gebraucht?

Mehr Mobilität auf die Schiene, mehr Qualität im Zug. Durch die Investitionen in den neuen Deutschland-Takt im Fernverkehr rechnet die Bahn mit einer Zunahme der Fahrgäste um bis zu 75 Prozent. Profitieren wird davon vor allem Berlin als Quell- und Zielort zahlreicher ICE-Linien. In Kombination mit den Zügen des Nahverkehrs gerät so der Bahnknoten Berlin zum Beispiel in den Bereichen Hauptbahnhof tief, Südkreuz und Gesundbrunnen zunehmend an Kapazitätsgrenzen, wenn nicht neue Infrastruktur erschlossen wird.

Wo soll die Anlage entstehen?

Die neue Anlage soll auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Berlin-Schönholz entstehen. Diese heute nur noch in Teilen betriebene Bahnanlage ist rund 3 km vom Bahnhof Gesundbrunnen entfernt und ein effizienter Standort zum Aufbau dieser modernen Bahninfrastruktur. Durch den Neubau der acht Abstell- und Behandlungsgleise, wovon zwei Gleise speziell auf den Service in und an den Zügen zugeschnitten sind, entstehen voraussichtlich 20 neue Arbeitsplätze.

Wie laufen die Planungen?

Für dieses Projekt muss ein Planfeststellungsverfahren durchgeführt werden. Dafür ist ein Zeitraum von 2021 bis 2025 vorgesehen, um allen Beteiligten eine fundierte Mitarbeit und Prüfung der Pläne und Unterlagen zu ermöglichen. Ein erster Schritt war die frühe Beteiligung der Öffentlichkeit an der Entwurfsplanung zum Vorhaben. Am 23. September 2021 ist dies in digitaler Form geschehen, um eine angemessene Transparenz zu gewährleisten. Die wesentlichen Fragen und Belange der Anwohnenden sind in den FAQ beantwortet. Die Präsentation der Veranstaltung liegt für Sie zum Download bereit.
Dies scheint umso wichtiger, da die neue Serviceanlage keine Eingriffe in die anliegenden Bereiche nötig macht – jedoch das Areal an ein Landschaftsschutzgebiet, den Berliner Mauerweg sowie an den Kinderbauernhof PinkePanke und den Bürgerpark auf Pankower Seite sowie an das Mischgebiet auf Reinickendorfer Seite angrenzt. Lärm- und Denkmalschutz werden im Planungsprozess entsprechend der gesetzlichen Regelungen eine Rolle spielen. Weitere Erläuterungen zum Lärmschutz finden Sie hier.

Wann beginnen die Bauarbeiten?

Der aktuelle Planungsstand rechnet, nach einem rechtskräftigen Planfeststellungsbeschluss im Frühjahr 2025, mit einem Baubeginn zum Jahresende 2025. Nach einer rund einjährigen Bauzeit soll die neue ICE-Service- und Abstellanlage am Jahresende 2026 ihren Betrieb in Berlin-Schönholz aufnehmen.