ICE-Boxenstopp Berlin-Schönholz

Foto: Thilo Schoch

Mehr als ein Parkplatz

Auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Berlin-Schönholz soll Neues entstehen. Mit der schrittweisen Einführung des Deutschland-Taktes im Fernverkehr wird der Bahnknoten Berlin deutlich mehr Züge auf der Schiene haben. Dieses Plus für mehr Reisequalität kann nur gelingen, wenn die Infrastruktur Schritt hält. Zu diesem Zweck plant die Bahn, den ehemaligen Güterbahnhof Berlin-Schönholz zu einer modernen Boxenstoppanlage für ICE und IC zu entwickeln. Die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2026 vorgesehen.

 

Neue Kapazitäten für den Bahnknoten Berlin

Mehr Mobilität auf die Schiene, mehr Qualität im Zug. Durch die Investitionen in den neuen Deutschland-Takt im Fernverkehr rechnet die Bahn mit einer Zunahme der Fahrgäste um bis zu 75 Prozent. Profitieren wird davon vor allem Berlin als Quell- und Zielort zahlreicher ICE-Linien. In Kombination mit den Zügen des Nahverkehrs gerät so der Bahnknoten Berlin zum Beispiel in den Bereichen Hauptbahnhof tief, Südkreuz und Gesundbrunnen zunehmend an Kapazitätsgrenzen, wenn nicht neue Infrastruktur erschlossen wird.

Verkehrsknoten Berlin Hbf

Im Dialog mit der Öffentlichkeit

Im Planfeststellungsverfahren für den Bau der Abstell- und Serviceanlage Berlin-Schönholz wird die Öffentlichkeit frühzeitig beteiligt. Pandemiebedingt finden die Veranstaltungen bis auf weiteres digital statt. Damit bieten wir der interessierten Öffentlichkeit eine einfache, sichere und umfassende Teilnahmemöglichkeit.

Die Dokumente zur Veranstaltung vom 23. September 2021 stehen in der Mediathek zum Download bereit.

Foto: DB AG/Oliver Lang

Infrastruktur nachhaltig nutzen

Die heute nur noch in Teilen betriebene Bahnanlage ist rund drei Kilometer vom Bahnhof Gesundbrunnen entfernt und ein effizienter Standort zum Aufbau dieser modernen Bahninfrastruktur. Durch den Neubau der acht Abstell- und Behandlungsgleise, wovon zwei Gleise speziell auf den Service in und an den Zügen zugeschnitten sind, entstehen voraussichtlich 20 neue Arbeitsplätze. Mit dieser Investition wird der sichtbare Verfall des Geländes gestoppt.

 

Für dieses Projekt muss ein Planfeststellungsverfahren durchgeführt werden. Dafür ist der Zeitraum von 2021 bis 2025 vorgesehen, um allen Beteiligten eine fundierte Mitarbeit und Prüfung der Pläne und Unterlagen zu ermöglichen. Ein erster Schritt war die frühe Beteiligung der Öffentlichkeit an der Entwurfsplanung zum Vorhaben. Am 23. September 2021 ist dies in digitaler Form geschehen, um eine angemessene Transparenz zu gewährleisten. Die wesentlichen Fragen und Belange der Anwohnenden sind in den FAQ beantwortet. Die Präsentation liegt für Sie zum Download bereit.
Die neue Serviceanlage macht zwar keine Eingriffe in die anliegenden Bereiche nötig  – das Areal grenzt jedoch an ein Landschaftsschutzgebiet, den Berliner Mauerweg sowie an den Kinderbauernhof PinkePanke und den Bürgerpark auf Pankower Seite sowie an das Mischgebiet auf Reinickendorfer Seite an. Lärm- und Denkmalschutz werden im Planungsprozess entsprechend der gesetzlichen Regelungen eine Rolle spielen.

Die Karte zeigt den Stand der aktuellen Planung für das Gelände Berlin-Schönholz.

Übersichtsplan neuer ICE-Boxenstopp Berlin-Schönholz (Grafik: Deutsche Bahn AG)
Querschnitt des ICE-Boxenstopps Berlin-Schönholz (Grafik: Deutsche Bahn AG)
Foto: DB AG/Pierre Adenis

Neuigkeiten

Neue ICE-Abstell- und Serviceanlage in Berlin-Schönholz: Bahn startet Frühe Öffentlichkeitsbeteiligung

Ab 2026 werden in Berlin-Schönholz (Pankow) ICE-Züge gewartet • Online-Veranstaltung für Interessierte am 23. September 2021.

Blick in die Zukunft

Unsere Visualisierungen zeigen das Gelände in Berlin-Schönholz heute und morgen.

Schützenswert

Kein Verkehrsmittel ist so klimafreundlich wie die Bahn. Eine gut ausgestattete und funktionsfähige ICE-Flotte bildet das Rückgrat des umweltfreundlichen Fernverkehrs der Bahn. Die geplante Abstell- und Serviceanlage in Schönholz ist daher ein wichtiger Baustein, um den Bahnknoten Berlin fit für die Zukunft zu machen.

Beim Ausbau des Schienennetzes sind Eingriffe in die bestehende Natur und Infrastruktur jedoch meist nicht vermeidbar. Die Bahn setzt sich deshalb dafür ein, die Auswirkungen für Mensch, Tier und Landschaft so gering wie möglich zu halten. In Schönholz berücksichtigt die Bahn bereits in der Planungsphase wichtige Aspekte des Umwelt-, Lärm- und Denkmalschutzes.

 
Der Eingriff in das Landschaftsschutzgebiet ist minimal. (Grafik: Deutsche Bahn AG)

Landschaftsschutzgebiet

Das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofes Berlin-Schönholz ist mit 1,5 ha Bestandteil des Berliner Landschaftsschutzgebietes LSG 52, das hauptsächlich den Volkspark Schönholzer Heide, den Friedhof Pankow und den Bürgerpark Pankow umfasst. In der dazu erlassenen Verordnung des Landes Berlin vom 18.11.2010 ist die bestimmungsgemäße Nutzung und die ordnungsgemäße Unterhaltung der bestandsgeschützten Eisenbahnanlagen als zulässige Handlung festgelegt. Die geplante Reaktivierung der Bahnanlage betrifft dabei nur ca. 1 Prozent der Gesamtfläche des LSG 52.

 

Lärmschutz

Zum Emissionsschutz der angrenzenden Gewerbe- und Wohngebäude auf der Reinickendorfer Seite wird südlich der neuen Boxenstoppanlage eine durchgehende Lärmschutzwand gebaut. Sie dient auch als Emissionsbarriere für den S-Bahnhof Schönholz. Weitere Informationen zum Lärmschutz finden Sie hier.

 

Denkmalschutz

Die Datenbank des Landesdenkmalamtes Berlin beschreibt das Areal so: Auch auf dem Güterbahnhof Schönholz, der mit dem Anwachsen der Industrie um die nahegelegene Provinzstraße und an der Flottenstraße 1901-1914 an der Ostseite der Nordbahngleise angelegt wurde, steht in der Nähe des S-Bahnhofs Schönholz ein typisierter Stellwerksbau ("Snt") aus den 30er Jahren, der in einer ähnlichen, klaren, zweckbetonten Formensprache, vermutlich von Richard Brademann, entworfen wurde. In die Formen eines Wohnhauses gewendet, nimmt das 1913 an der südöstlichen Einfahrt errichtete Stellwerk "SNL" Architekturformen der frühen Sachlichkeit um 1910 auf. Dagegen zeigt der um 1902 erbaute Güterschuppen, der inmitten der umfangreichen Rangier- und Abstellgleise liegt, die oftmals auf den Güterbahnhöfen Berlins von der preußischen Staatsbahn angewandte Typenform aus historisierenden und klar an den Erfordernissen des Güterverkehrs orientierten Bauteilen: einen massiven, ziegelsichtigen Kopfbau mit den Betriebsräumen, an dem der Güterschuppen, eine Holzfachwerkhalle mit roten Ziegelausfachungen, mit Laderampen anschließt. Historisierend gliedern den Kopfbau nur noch in Teilen vorhandene Ziergiebel sowie Stichbogenfenster und -türen.

Foto: Fotolia/Schulz Foto
Foto: Thilo Schoch